Von Sonnengelb bis Dunkelbraun – das Farbspektrum von Whisky ist so unterschiedlich, wie der Geschmack selbst. Aber wie erhält die geschmackvolle Spirituose ihre Farbgebung? Grundsätzlich erhält Whisky seine Farbe durch die Zugabe von Zuckerkulör oder durch die allgemeine Lagerung.
Erste Möglichkeit: Farbstoff
Wer jetzt denkt „Farbstoff?! Das klingt ja nach einer absichtlichen Verfälschung des guten Geschmacks!“, der hat jedoch weit gefehlt. Bei einer künstlichen Einfärbung des Whiskys wird ein Zusatzstoff genutzt, der sogenannte Zuckerkulör. Die verwendete Menge liegt bei einigen hundert Millilitern auf über einhunderttausend Liter Whisky! Da kann man sich bereits vorstellen, dass ein Einfluss auf unsere Nasen und Münder nicht messbar ist. Er wird meist für Chargen angewandt, die nicht für die Lagerung, sondern den direkten Vertrieb gedacht sind. Direkt nach der Destillation bleibt unser Whisky nämlich recht farblos, weshalb er künstlich eingefärbt wird.
Geschmacklich machen diese oft weniger her als langjährig gelagerte Sorten, denen in ihren Fässern Zeit und Ruhe eingeräumt wurde, um sich prächtig zu entfalten.
Längere Reifung im Fass
Das bringt uns nun zur zweiten Möglichkeit, der Lagerung. In diesem Reifeprozess wird der frisch erzeugte Whisky in ein Fass gefüllt und unter kontrollierten Lagerbedingungen – teilweise über mehrere Jahrzehnte – belassen. Die Fässer sind natürlich nicht irgendwelche Fässer, sondern können je nach Herkunft bereits unterschiedliche Stationen durchlaufen haben. So werden beispielsweise schottische Whiskys gern in Fässern gelagert, in denen vorher schon Bourbon Whisky reifte. Irische Vertreter werden zum Beispiel gern in Portweinfässer abgefüllt.
Es sind unterschiedliche Kombinationen möglich und jedes ausgekohlte Fass, das bereits vorher mit einer anderen Spirituose oder einem Wein gefüllt war, verleiht dem Wasser des Lebens andere Aromen sowie Geschmacksnoten und zuletzt natürlich auch Farbe. Im Allgemeinen wird durch eine längere Lagerung eine intensivere Farbe erzeugt – das Gleiche gilt natürlich auch für das Bouquet und den Geschmack.
Das muss jedoch nicht heißen, dass gefärbte Whisk(e)ys nicht auch unseren Geschmack treffen können! Gebt allen eine Chance und genießt maßvoll die Vielfalt der Welt.
War sehr interesant!
Vielen lieben Dank lieber Hans Juergen, wir freuen uns immer sehr über Feedback! 🙂