“Whiskey ist ein gutes Mittel, um Menschen zu prüfen. Er zeigt dir wer echt ist und wer nicht.” Thomas Shelby (Peaky Blinders). So ähnlich dachten wir uns das auch mit dieser Folge. Nur, dass wir Whisky trinken. Außerdem prüfen wir eher den Whisky, als dass wir einander prüfen. Aber warum ist ein Peaky Blinders Whisky eigentlich kein WhiskEy? Und warum können wir noch so viel sehen, obwohl wir doch von dichtem Rauch umgeben sind? Wir finden uns wieder einmal mit einer Menge Fragen konfrontiert, doch am Ende zählt nur eins: Schmeckts? Ob Silvi vor Rauch umfällt, Christian traurig ins leere Fass guckt und Hendrik County Cork und Birmingham auseinanderhalten kann, erfahrt ihr in unserer neuen Folge 113 – Verwirrt von den Peaky Blinders.
Zwei rauchende Flaschen?
- Aromen von Johannisbeeren
- Vanille-Toffee
- Bratäpfel
- Zitrusfrüchte
- subtile Karamellnoten
- Eichennoten
- mittlerer, würziger Abgang
- Zimt und Pfeffer
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- dominante Torfnoten
- süße Honignoten
- leichte Kräuternoten
- weicher Rauch
- Honig und leichte Vanille
- dezente Würze
- anhaltender Rauch
- leichte Eichenholznoten
Destillerie(n) der Folge im Überblick
Peaky Blinder (Marke)
Inhaber
Halewood Artisanal Spirits (Sadler’s)
Gründungsdatum
1861 (Sadler’s Brauerei), Marke ~2014
Ø Liter Whisky pro Jahr
Nicht öffentlich bekannt
Master Distiller
- Nicht zutreffend (Sourced Whiskey)
Dauerbrenner (Core Range)
- Peaky Blinder Irish Whiskey
Die Geschichte hinter dem Peaky Blinder Whiskey ist eng mit der Familie Sadler und ihrer langen Brau- und Spirituosentradition im “Black Country” Englands verbunden. Die Firma Sadler’s, gegründet 1861, betrieb zahlreiche Pubs in der Region, von denen einige bekanntermaßen von den Mitgliedern der berüchtigten Peaky Blinders Gang frequentiert wurden. Obwohl Sadler’s primär eine Brauerei war, nutzte das Unternehmen diese historische Verbindung im 21. Jahrhundert, um eine Spirituosenreihe zu schaffen, die vom weltweiten Erfolg der TV-Serie “Peaky Blinders” inspiriert ist. Es handelt sich also nicht um eine traditionelle Destillerie, sondern um eine moderne Marke, die auf einer authentischen lokalen Geschichte aufbaut.
Bei der Produktion des Peaky Blinder Irish Whiskey handelt es sich um einen “Sourced Whiskey”. Das bedeutet, der Whiskey wird nicht von Sadler’s selbst destilliert, sondern von einer ungenannten irischen Destillerie bezogen. Die Besonderheit liegt im Blending und der Veredelung: Der Whiskey ist ein klassischer irischer Blend, der dreifach destilliert wurde und aus einer Mischung von Grain und Single Malt Whiskey besteht. Sein charakteristisches Profil erhält er durch eine Nachreifung (Finishing) in ehemaligen Sherryfässern. Dieser Prozess verleiht dem ansonsten milden irischen Whiskey zusätzliche Noten von Trockenfrüchten, Orangenschale und Gewürzen.
Die Bedeutung des Peaky Blinder Whiskeys liegt weniger in seiner Herstellungsinnovation als vielmehr in seiner cleveren Vermarktung und Markenbildung. Er hat es geschafft, eine Brücke zwischen Popkultur und der Spirituosenwelt zu schlagen und spricht damit gezielt ein Publikum an, das vielleicht neu in der Welt des Whiskeys ist. Er dient als zugänglicher Einstiegspunkt und hat durch seine Verbindung zur Serie eine enorme Bekanntheit erlangt. Trotz seines kommerziellen Charakters hat der Whiskey Anerkennung erhalten, darunter eine Goldmedaille bei der renommierten San Francisco World Spirits Competition, was seine solide Qualität unterstreicht.
Connemara (Cooley Distillery)
Inhaber
Beam Suntory
Gründungsdatum
1987 (Cooley Distillery)
Ø Liter Whisky pro Jahr
Nicht öffentlich bekannt
Master Distiller
- Noel Sweeney (prägender Master Distiller)
Dauerbrenner (Core Range)
- Connemara Original Peated Single Malt
- Connemara 12 Year Old
- Connemara Distillers Edition
Die Geschichte von Connemara ist untrennbar mit der Gründung der Cooley Distillery im Jahr 1987 verbunden. In einer Zeit, in der die irische Whiskey-Industrie von einem einzigen großen Unternehmen dominiert wurde, wagte der Unternehmer John Teeling den Schritt, eine unabhängige Destillerie zu gründen. Er erwarb eine ehemalige staatliche Anlage zur Herstellung von Kartoffelalkohol auf der Cooley-Halbinsel und baute sie zur Whiskey-Destillerie um. Teelings Vision war es, vergessene Stile des irischen Whiskeys wiederzubeleben, allen voran den getorften Single Malt, der einst in Irland verbreitet war, aber im 20. Jahrhundert fast vollständig verschwand. So wurde die Marke Connemara geboren, benannt nach der wilden, rauen Landschaft an der Westküste Irlands.
Die absolute Besonderheit von Connemara liegt in seiner Produktionsmethode, die sich bewusst von der irischen Norm abhebt. Im Gegensatz zu den meisten irischen Whiskeys wird die für Connemara verwendete Gerste über Torffeuer getrocknet, ähnlich wie es bei vielen schottischen Insel-Whiskys der Fall ist. Dies verleiht dem Whiskey seine charakteristischen Rauch- und Torfnoten. Eine weitere Abweichung von der Tradition ist die Destillation: Connemara wird nur zweifach destilliert, nicht dreifach wie sonst in Irland üblich. Dieser Prozess bewahrt mehr von den ursprünglichen Aromen des Malzes und des Torfs und resultiert in einem kräftigeren, öligeren und komplexeren Destillat.
Connemara hat die moderne irische Whiskey-Welt revolutioniert. Er hat bewiesen, dass irischer Whiskey weit mehr sein kann als nur “weich und mild”. Durch die Wiedereinführung des getorften Stils hat Connemara die Vielfalt und das Potenzial der Kategorie aufgezeigt und den Weg für viele weitere Innovationen geebnet. Er gilt als der höchstdekorierte irische Whiskey und hat im Laufe der Jahre Dutzende von Goldmedaillen und prestigeträchtigen Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben gewonnen. Heute, unter der Ägide von Beam Suntory, bleibt Connemara ein Aushängeschild für die Komplexität und Qualität, die irischer Whiskey erreichen kann, und ist ein Muss für jeden Liebhaber von getorften Spirituosen.