Folge 118 – Schottischer Mehrwert

In eigener Sache sind wir dieses Mal über ein Ranking gestolpert, das als Grundlage der Folge 118 – Schottischer Mehrwert dient. Don Kavangh, seines Zeichens Weinhändler und Autor, hat auf der Webseite https://www.wine-searcher.com eine Rangliste aufgestellt, die sich mit den besten Malt Whiskies im Hinblick auf das Preis-/Leistungsverhältnis beschäftigt. Diese Whiskys wurden nicht willkürlich ausgewählt, sondern basieren auf einer simplen, aber äußerst effektiven Berechnungsmethode. Zwei dieser Kandidaten haben wir in dieser Folge für euch getestet, um uns ein eigenes Urteil bilden zu können. Selbstverständlich konnten wir dabei nicht auf Platz 1, den Monkey Shoulder Batch 27 verzichten und Platz 2 haben wir, wie sollte es auch anders sein, bereits in einer anderen Folge getasted. Welcher der 2. Kandidat ist, erfahrt ihr beim Hören. 😉

Aber reden wir nicht um den heißen Brei herum, findet mit uns heraus, woher Monkey Shoulder seinen Namen hat und warum Silvi gerade diesen Malt als den Wodka unter den Whiskys bezeichnet. Warum wirft Christian einen sterilisierten Kompass ins Gespräch und was ist Hendriks Whisky-Jugendsünde? Ach ja und habt ihr euch schon einmal gefragt, was Whisky-Verschlüsse mit Coffee-2-Go-Bechern gemeinsam haben könnten? Diese und viele weitere wilde Theorien besprechen wir in dieser Folge. Cheers!

Monkey Shoulder Blended Malt Scotch Whisky, 70cl – ein erstklassiges Whisky-Geschenk*
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Aroma
  • Marmelade
  • Kakao
  • Malz
  • viel Vanille
  • Anisnote
Geschmack
  • cremiger Geschmack
  • Hauch von Beerenfrüchten
  • geröstete Gerste
  • Nelken
  • Butterscotch
  • getrocknete Aprikosen
Abgang
  • Mittellang
  • würzige Eiche
  • Hauch Pfefferminze
Aroma
  • saftige Orangen
  • leichte Vanille
  • prickelnd
  • Karamellnoten
  • Müsli
Geschmack
  • Orangenmarmelade
  • Karamell
  • Zitronenmelisse
  • leicht salzig
  • ein Hauch Marzipan
Abgang
  • relativ kurzer Abgang
  • sehr weich
  • Kakao
  • Muskatnuss
  • ein Hauch Lakritze

Destillerie(n) der Folge im Überblick

Monkey Shoulder

Inhaber

William Grant & Sons

Gründungsdatum

2005 (Markteinführung)

Ø Liter Whisky pro Jahr

Nicht öffentlich bekannt

Master Distiller

  • Brian Kinsman (Master Blender)

Dauerbrenner (Core Range)

  • Monkey Shoulder The Original
  • Monkey Shoulder Smokey Monkey

Monkey Shoulder ist keine Destillerie im traditionellen Sinne, sondern eine Marke für Blended Malt Scotch Whisky, die 2005 von William Grant & Sons ins Leben gerufen wurde. Der Name ist eine Hommage an die Mälzer (malt men), die früher durch das manuelle Wenden der Gerste mit großen Schaufeln eine vorübergehende Schulterverletzung erlitten, die umgangssprachlich als “Monkey Shoulder” bekannt war. Die Marke wurde gezielt entwickelt, um ein jüngeres Publikum anzusprechen und Scotch Whisky aus seiner oft als steif empfundenen Nische zu befreien, indem man ihn als ideale Zutat für Cocktails positionierte.

Ursprünglich wurde Monkey Shoulder als “Triple Malt” vermarktet, da er ausschließlich aus den Single Malts der drei Speyside-Destillerien von William Grant & Sons – Glenfiddich, Balvenie und Kininvie – geblendet wurde. Heute ist die genaue Zusammensetzung flexibler, um eine gleichbleibende Qualität und den charakteristischen Geschmack zu gewährleisten, der weiterhin auf einer Mischung verschiedener Speyside Single Malts basiert. Der Whisky wird in kleinen Chargen vermählt und reift für eine gewisse Zeit gemeinsam in Fässern, um eine harmonische Verbindung der Aromen zu erreichen. Das Geschmacksprofil ist bewusst weich und zugänglich gehalten, mit Noten von Vanille, würzigem Orangen und einem Hauch von Zimt, was ihn perfekt zum Mixen macht.

Monkey Shoulder hat die Whisky-Welt maßgeblich beeinflusst, indem es die Kategorie der Blended Malts neu belebte und Scotch für eine breitere Zielgruppe attraktiv machte. Durch cleveres Marketing und die Fokussierung auf die Barkultur hat sich die Marke weltweit als feste Größe in Cocktailbars etabliert. Sie hat das Image von Scotch erfolgreich modernisiert und gezeigt, dass er nicht nur pur oder mit Wasser genossen werden muss. Trotz seiner Zugänglichkeit hat Monkey Shoulder zahlreiche Auszeichnungen für seine Qualität erhalten und gilt als Paradebeispiel dafür, wie man Tradition mit modernem Zeitgeist verbinden kann.

Old Pulteney

Inhaber

Inver House Distillers

Gründungsdatum

1826

Ø Liter Whisky pro Jahr

ca. 1,8 Millionen

Master Distiller

  • Malcolm Waring (Distillery Manager)

Dauerbrenner (Core Range)

  • Old Pulteney 12 Year Old
  • Old Pulteney 15 Year Old
  • Old Pulteney Huddart

Die Old Pulteney Destillerie wurde 1826 von James Henderson in der Hafenstadt Wick gegründet und ist eine der nördlichsten Destillerien auf dem schottischen Festland. Ihre Geschichte ist untrennbar mit dem Meer und der einst blühenden Heringsfischerei von Wick verbunden. Zu ihrer Gründungszeit war die Destillerie nur über den Seeweg erreichbar, da die Straßenverbindungen noch nicht existierten. Die Gerste wurde per Schiff angeliefert und der fertige Whisky auf demselben Weg abtransportiert. Nach einer Phase des Booms musste die Destillerie 1930 aufgrund der lokalen Prohibition und der wirtschaftlichen Depression schließen und wurde erst 1951 wiedereröffnet.

Old Pulteney trägt stolz den Beinamen “The Maritime Malt”, was sich direkt in den Produktionsmethoden und dem Geschmacksprofil widerspiegelt. Die Lagerhäuser der Destillerie sind der salzigen Seeluft des Nordatlantiks ausgesetzt, was dem reifenden Whisky eine unverkennbare, leicht salzige und maritime Note verleiht. Eine Besonderheit ist die Wash Still (die erste Brennblase), deren Schwanenhals zu hoch für das Brennhaus war und daher bei der Installation gekürzt werden musste. Diese ungewöhnliche Form der Brennblase trägt maßgeblich zum komplexen und öligen Charakter des Destillats bei. Die Reifung erfolgt überwiegend in ehemaligen Bourbonfässern, die dem Whisky eine süße Vanillenote verleihen, die wunderbar mit dem salzigen Grundton harmoniert.

In der Whisky-Welt hat sich Old Pulteney einen Ruf für seinen einzigartigen und charakterstarken Küsten-Whisky erarbeitet. Er stellt eine eigene Geschmackskategorie dar, die sich deutlich von den fruchtigen Speyside- oder den rauchigen Islay-Malts abhebt. Der größte Erfolg und die internationale Anerkennung kamen 2012, als der Old Pulteney 21 Year Old von Jim Murray in seiner “Whisky Bible” zum “World Whisky of the Year” gekürt wurde. Diese Auszeichnung katapultierte die Marke ins globale Rampenlicht und festigte ihren Status als erstklassiger Single Malt, der von Kennern für seine Komplexität und seinen maritimen Charakter geschätzt wird.

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SOMMERPAUSE!

Liebe Hörerschaft,

Guter Whisky braucht Zeit – und wir auch. Deshalb gönnen wir uns und unserem Podcast eine längere Reifephase im Eichenfass... ähm, im Sommerurlaub.

Keine Sorge, hinter den Kulissen entstehen schon neue Ideen und spannende Themen für den Herbst. Und versprochen: Wir kommen ungefiltert zurück!

Bis dahin: Genießt den Sommer und Grab The Glass! Wir sind im September wieder zurück. 🥃