Holladihiti! Herrschaftszeiten, jetzt ist aber Schluss mit der Enthaltsamkeit! Es wird Zeit, dass wir die neue Saison starten und mal wieder ordentlich in die Flasche schauen. Ein Schelm, der hier direkt an übertriebenen Konsum denkt! Aber zurück zum Thema: Was würde sich dafür besser eignen als ein Besuch in Zentraleuropa? Wo etwas so Altes schlummert, das wir uns erst jetzt an die gewagte Expedition trauen. Sanfte Berge, grüne Wiesen, muhende Kühe und irgendein Typ mit einem langen Bart, Sonnenbrille und merkwürdigen Hosen … Und was macht der da mit der Schoki? Aber Vorsicht, too far man! Denn ganz so weit müssen wir nicht, um einer Whisky-Sorte zu begegnen, die es so noch nie in unserem Podcast gab! Gesucht seit Folge 1 – oder knapp danach – gefunden in Folge 101! Die Rede ist natürlich von Dinkel-Whisky! Während wir also wieder einmal auf ein besseres Jahr hoffen, treffen wir uns weiterhin in alter Manier zu Whisky und fröhlichem Gebrabbel. Wir hoffen, dass ihr weiterhin einschaltet, wenn Silvi am Dinkelzwieback knabbert, Hendrik von Dinkelähren träumt und Christian entzückt “Etwa die Hildegard?” fragt, wenn es wieder heißt: Grab The Glass! Folge 101 – Deutscher Dinkel Whisky: Ein (Alp-)Traum?
Was Bitteschön ist denn Dinkel Whisky?
- Owen – Schwäbischer Alb-Dinkel-Whisky*
- Augustus Feller Dinkel Port – Single Grain Whisky
- weich
- Eiche
- Nüsse
- leicht
- weiche Struktur
- süße Karamellnoten
- cremiges Toffee
- ein Hauch Honig
- weich
- alkoholisch
- langanhaltender Abgang

Augustus Feller Dinkel Port – Single Grain Whisky
- milde Kaffeenoten
- Kakaonoten präsent,
- sherryähnliche Süße
- Zitrusnoten
- Karamellnoten
- dunkle Beeren
- Portwein-Aromen
- langanhaltend
- würzig
- sehr trockener Nachklang
Destillerie(n) der Folge im Überblick
Destillerie Mack (Marke: owen)
Inhaber
Thomas Mack
Gründungsdatum
1885 (Brennerei), 2008 (Whisky)
Ø Liter Whisky pro Jahr
Nicht öffentlich bekannt
Master Distiller
- Thomas Mack
Dauerbrenner (Core Range)
- owen – Schwäbischer Alb-Dinkel-Whisky “Albdinkel”
- owen – Peated Dinkel-Whisky “Tecker”
- Diverse Sondereditionen (z.B. Sherry Cask)
Die Destillerie Mack, gelegen in Owen am Fuße der Schwäbischen Alb, blickt auf eine lange Tradition zurück, die bis ins Jahr 1885 reicht. Ursprünglich auf die Herstellung traditioneller schwäbischer Obstbrände spezialisiert, wagte Thomas Mack, der die Brennerei in vierter Generation führt, im Jahr 2008 den Schritt in die Welt des Whiskys. Angetrieben von der Vision, einen regional tief verwurzelten und einzigartigen Whisky zu schaffen, entschied er sich bewusst gegen Gerste und für ein lokales Urgetreide: den Dinkel von der Schwäbischen Alb.
Das Herzstück der “owen”-Whiskys ist der Dinkel, der ausschließlich von Landwirten aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb bezogen wird. Dieser regionale Fokus, oft als “Terroir”-Gedanke bezeichnet, prägt den gesamten Herstellungsprozess. Der Dinkel wird schonend verarbeitet und in den traditionellen Kupferbrennblasen der Destillerie langsam destilliert, um ein Maximum an Aromen zu extrahieren. Die Reifung erfolgt in sorgfältig ausgewählten Fässern, darunter amerikanische Weißeiche, aber auch Fässer, in denen zuvor Sherry, Portwein oder regionale Weine lagerten. Diese Fassvielfalt ermöglicht eine breite Palette an Geschmacksprofilen, die von fruchtig-mild bis hin zu rauchig-kräftig reichen, wie beim “Tecker”, der über Buchenholzrauch gedarrt wird.
Die Destillerie Mack hat sich mit ihrer Marke “owen” als einer der Pioniere und Qualitätsführer in der deutschen Craft-Whisky-Szene etabliert. Durch die konsequente Ausrichtung auf Regionalität und die innovative Verwendung von Dinkel hat sie eine Nische besetzt, die sowohl Kenner als auch Neulinge anspricht. Der Erfolg spiegelt sich in zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen wider, darunter mehrfach die Ehrung “Whisky des Jahres” beim renommierten International Spirits Award (ISW). “owen” steht somit sinnbildlich für die hohe Qualität und das wachsende Selbstbewusstsein des deutschen Whiskys.
Brennerei Feller (Marke: Augustus)
Inhaber
Anton Feller
Gründungsdatum
1860 (Brennerei), ca. 2005 (Whisky)
Ø Liter Whisky pro Jahr
Nicht öffentlich bekannt
Master Distiller
- Anton Feller
Dauerbrenner (Core Range)
- Augustus Feller Dinkel Port
- Augustus Feller Roggen Malt
- Augustus Feller Single Malt Classic
Die Brennerei Feller, im Herzen der UNESCO-Welterbestadt Regensburg gelegen, ist ein Traditionsbetrieb mit einer Geschichte, die bis ins Jahr 1860 zurückreicht. Über Generationen hinweg perfektionierte die Familie Feller die Kunst der Destillation, vornehmlich von Obstbränden und Likören. Anfang der 2000er Jahre beschloss Anton Feller, die reiche Erfahrung der Brennerei zu nutzen, um eine neue Leidenschaft zu verfolgen: die Herstellung von bayerischem Whisky. Unter der Marke “Augustus”, eine Hommage an die römischen Wurzeln Regensburgs, begann er mit der Produktion von hochwertigen Single Grain und Single Malt Whiskys.
Die Produktionsphilosophie der Brennerei Feller ist von Experimentierfreude und dem Streben nach höchster Qualität geprägt. Eine Besonderheit ist die Verwendung verschiedener Getreidesorten, darunter klassische Gerste, aber auch Roggen und Dinkel. Der “Augustus Feller Dinkel Port” ist ein Paradebeispiel für diesen Ansatz. Hier wird ein reiner Dinkel-Whisky destilliert, der anschließend in ehemaligen Portweinfässern reift. Diese Fasswahl verleiht dem Whisky eine außergewöhnliche Komplexität mit intensiven Noten von roten Früchten, Schokolade und einer feinen Süße, die das würzige Profil des Dinkels perfekt ergänzt. Die Destillation erfolgt in kleinen Chargen, was eine präzise Kontrolle und die Entstehung eines besonders reinen und aromatischen Destillats ermöglicht.
Als eine der ersten Whisky-Brennereien in der Oberpfalz hat sich die Brennerei Feller einen festen Platz in der bayerischen und deutschen Whisky-Landschaft erarbeitet. Die Marke “Augustus” wird für ihre handwerkliche Qualität und die spannenden Geschmacksprofile geschätzt, die aus der Kombination von regionalen Getreiden und speziellen Fassreifungen entstehen. Die Whiskys von Anton Feller haben bei Verkostungen und Spirituosenwettbewerben wie der “Destillata” regelmäßig hohe Bewertungen und Medaillen erhalten, was die hohe Handwerkskunst und die Qualität der Produkte unterstreicht. Die Brennerei Feller ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Tradition und Innovation zu exzellenten Spirituosen führen können.