Denkt man so darüber nach, welches Geräusch Truthähne von sich geben, denken wahrscheinlich viele an den Comic oder den Film Asterix in Amerika – zumindest ging es uns so: Gubbel, gubbel. Schließlich ahmt die liebenswerte Comicfigur Obelix das aufgebrachte Federvieh auf eine eindrucksvolle Art nach und hat damit auf der Jagd große Erfolge zu verzeichnen. Erfolge verzeichnet allerdings auch die Destille, der wir uns in Folge 137 – Der Ruf des Truthahns widmen, denn diese sahnt einen Preis nach dem anderen ab. Einige Zungen behaupten sogar, sie stellen den besten Bourbon der Welt her. Die Rede ist von Wild Turkey – ihr seht, es gibt Gemeinsamkeiten. Ob uns das flüssige Geflügel aus dem heiligen Bourbon-US-Bundesstaat Kentucky schmeckt? Findet es heraus. ;o)
2 x Gubbel Gubbel – Äh Wild Turkey? Kommt sofort!
- Zimt
- Ein Hauch von Kirsche
- Vanille
- Eiche
- Ein Anklang von braunem Zucker
- Karamell
- Honig
- Eine Prise Zimt
- Leichte Eichennoten
- Spur von Schokolade
- Anhaltender Zimt
- Entwicklung von schwarzer Pfefferschärfe
- Rye-Gewürz
- Noten von Minze
- Eichenwürze
- Geröstete Nüsse
- Ein Hauch von Zimt
- Vanille
- Der Duft von reichem Eichenholz
- Toffee
- Karamell
- Vanillecreme
- Eine Prise Zimt
- Apfel
- Ingwerwurzel
- Eichenholz
- Anklang von würzigem Tabak
- Süße Noten
- Zimt
- Noten von herbem Lakritz
Destillerie(n) der Folge im Überblick
Wild Turkey Distillery
Inhaber
Campari Group
Gründungsdatum
1869 (Ripy-Familie)
Ø Liter Whisky pro Jahr
ca. 40 Millionen Liter
Master Distiller
- Jimmy Russell
- Eddie Russell
Dauerbrenner (Core Range)
- Wild Turkey 101 Kentucky Bourbon Whiskey
- Wild Turkey Rare Breed Barrel Proof Whisky
- Russell’s Reserve 10 Year Old
- Wild Turkey Longbranch
- Wild Turkey Kentucky Spirit
Die Wurzeln der Wild Turkey Distillery reichen bis ins Jahr 1869 zurück, als die Ripy-Brüder ihre Destillerie auf dem heutigen “Wild Turkey Hill” in Lawrenceburg, Kentucky, gründeten. Nach der Prohibition wurde die Destillerie wieder aufgebaut und von der Familie Austin, Nichols & Co. übernommen. Der Name “Wild Turkey” entstand der Legende nach in den 1940er Jahren, als ein Manager Proben des Whiskys auf eine Jagd nach wilden Truthähnen mitnahm. Seine Freunde waren so begeistert, dass sie im nächsten Jahr nach “diesem Wild Turkey Bourbon” fragten. Seitdem ist der Name ein Synonym für unverfälschten Kentucky Straight Bourbon. Nach mehreren Besitzerwechseln, unter anderem zu Pernod Ricard, ist die Destillerie seit 2009 stolzer Teil der italienischen Campari Group.
Wild Turkey ist berühmt für seine kompromisslose Herangehensweise an die Bourbon-Produktion, die maßgeblich vom legendären Master-Distiller-Duo Jimmy und Eddie Russell (Vater und Sohn) geprägt wird. Eine Besonderheit ist die Verwendung einer Maische mit hohem Roggenanteil, die dem Bourbon seinen würzigen Charakter verleiht. Zudem wird das Destillat mit einem niedrigeren Alkoholgehalt in die Fässer gefüllt als bei vielen Konkurrenten (max. 115 Proof / 57,5% ABV). Dies bedeutet, dass vor der Abfüllung weniger Wasser hinzugefügt werden muss, was zu einem volleren, authentischeren Geschmack führt. Die Fässer aus amerikanischer Weißeiche werden mit dem stärksten Verkohlungsgrad, dem sogenannten “No. 4 Alligator Char”, ausgebrannt, was dem Whisky intensive Vanille- und Karamellnoten verleiht.
In der Welt des Whiskeys steht Wild Turkey für Authentizität und Tradition. Insbesondere Jimmy Russell, der oft als “Buddha of Bourbon” bezeichnet wird und seit über 60 Jahren in der Destillerie tätig ist, hat den Ruf der Marke als Hüter des klassischen Bourbon-Stils gefestigt. Produkte wie der Wild Turkey 101 sind Ikonen und gelten als Maßstab für einen kräftigen, ehrlichen Bourbon. Der Wild Turkey Rare Breed, eine Mischung aus 6-, 8- und 12-jährigen Bourbons in Fassstärke, wird von Kennern weltweit für seine Intensität und Komplexität geschätzt und hat zahlreiche Goldmedaillen bei internationalen Spirituosenwettbewerben gewonnen. Die Destillerie ist ein fester Bestandteil des Kentucky Bourbon Trails und ein Pilgerort für Whisky-Liebhaber.
Fun Fact
Master Distiller Jimmy Russell hat angeblich nie einen ganzen Tag Urlaub genommen. Seine Hingabe ist so legendär, dass man sagt, er könne allein am Geruch erkennen, in welchem Lagerhaus ein bestimmtes Fass reift. Sein Sohn Eddie, mittlerweile ebenfalls Master Distiller, musste über 20 Jahre unter seinem Vater arbeiten, bevor er seinen ersten eigenen Bourbon, den Russell’s Reserve, kreieren durfte.

