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Japan ist ein recht junges Land, was die Produktion von Whisky anbelangt. Dies hat weniger etwas mit dem Geschmack der Bevölkerung zu tun, als viel eher mit der politischen Situation. Bis zum Bakumatsu im März 1854 herrschte eine strikte Regulierung des japanischen Marktes durch das regierende Shogunat. Erst danach kam es zu einer Öffnung für viele europäische Produkte.

Springen wir in das Jahr 1918: Masataka Taketsuru (1894–1979) kommt nach Schottland, um Chemie zu studieren. Hier heiratet er auch seine Frau und beginnt eine Ausbildung bei der Hazelburn Destillerie in Campbeltown.

In den 20er Jahren kommt er zurück nach Japan und eröffnet mit Shinjiro Torii die erste Destillerie in Kotobukiya – aus dieser wird später Suntory hervorgehen. Masataka gründet in den 30ern seine eigene Destillerie in Nord-Japan, weil dieses an das Klima von Schottland erinnert (Nikka).

Der Export von japanischem Whisky nimmt erst nach der Jahrtausendwende so richtig Fahrt auf, als mehrere japanische Whiskeys bei Blind Tastings ausgezeichnet werden. Japanischer Whiskey ist sehr stark von schottischem inspiriert, aber auch weiterentwickelt und verfeinert. Trotzdem wird er am meisten im Longdrink Highball verwendet, den man in jedem Izakaya Restaurant bekommt.

Japanischen Whisky kann man, ähnlich wie schottischen, als Blend oder Single Malt erhalten, seltener auch als Grain Whisky. Die Besonderheit von japanischem Blend-Whisky ist, dass er immer aus einer Destillerie kommt, während in Schottland auch schon mal Whiskys aus mehreren Destillerien zusammen geblended werden (siehe Jonny Walker).

Vielleicht willst du mal japanischen Whisky probieren?
Tasting Samples Whisky Tasting Box “Sakura” japanische Whisky*

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Die bekanntesten und auffälligsten Marken von japanischem Whiskey kommen einmal von Suntory. Deren Whiskys werden für den Massen-Markt in markanten Kakubin-Flaschen verkauft und man bekommt sie überall.

Aber auch in der hochpreisigen Sparte hat Suntory mit dem Hibiki einen bekannten Vertreter. Zudem besitzt Suntory auch ausländische Marken wie Jim Beam* oder Bowmore*.

An Flughäfen kann man, wenn man in der Abteilung für japanischen Whisky ist, auch immer wieder auf Nikka Whisky stoßen. Hier hervorheben lässt sich auf jeden Fall der Coffey Malt* und der From The Barrel*.

Beide Whiskys ordnen sich im preislichen Mittelfeld ein und haben einen ganz eigenen Charakter. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen der beiden mal zu probieren.

Solltet ihr bei einem Tasting die Möglichkeit haben, den 2008, Yoichi 20 Year Old zu probieren, sagt niemals NEIN. Hierbei handelt es sich um einen der besten Whiskys aller Zeiten.
Eine Auswahl japanischer Whiskys
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Comments (5)

[…] recht. Mittlerweile ist der “Cocktail” ein sehr beliebtes alkoholisches Getränk in Japan und wird dort sogar in fertig gemixten Getränkedosen […]

[…] Chita-Brennerei ist eine japanische Whisky-Brennerei in der Anlage des Port of Nagoya im Bezirk Chita der Präfektur Aichi, Japan. 1972 […]

[…] Japan. Ein Land, das uns sowohl schmackhafte Getränke als auch wichtige Lebensweisheiten hervorgebracht hat. Und so ergründen wir in dieser Folge zwei der ältesten Weisheiten, der vom Nikka Whisky “vom Fass” , dessen Verwandte uns schon in der Vergangenheit begegnet sind (Folge 24 – Chita NIGHTS & Nikka DAYS) und der des Whiskys “Ensó”. Während die Bedeutung “vom Fass” für uns eine deutliche Botschaft enthält, versteckt sich in “Ensó” weitaus mehr. Es ist ein Symbol der japanischen Kalligrafie, dass sowohl alles aber auch nichts bedeuten kann. Das volle Glas oder ein leeres Gefäß. Hier bitten wir den Leser kurz innezuhalten, um sich der Tragweite dieser Bedeutung für die Welt des Whiskys bewusst werden zu lassen. Doch es ist nicht einfach, eine solche Erkenntnis zu erlangen. Sie erfordert, wie so oft, einen Perspektivwechsel. Denn eine alte japanische Weisheit (natürlich unserer Feder entsprungen) besagt: “Was siehst du, wenn du das Fass von oben betrachtest?” Ob wir die Erleuchtung zu dieser und weiterer Fragen wie “Vertragen Asiaten tatsächlich keinen Alkohol?” erlangen und wir damit unseren Full-Circle-Moment erreichen, erfahrt ihr in unserer aktuellen Folge 62 – Japanischer Whisky: Aus dem Fass in den Kreis! […]

[…] Asien hat mehr als nur ein Land zu bieten, in dem es Whiskey gibt. Und so besucht die Podcastcrew heute Taiwan. Da es hier nur eine Destille gibt, nämlich die Kavalan-Destille, fiel die Auswahl recht einfach. Wir schwelgen in Geschichten über Nacht-Märkte, außergewöhnliche Gerichte und träumen von Zeiten, in denen wir wieder Reisen können, um das Land zu besuchen. Die beiden Whiskeys zeichnen sich durch tolle Fässer aus, die Christian wieder in Geruchsbegeisterung versetzt. Der erste Eindruck des Kavalan mit Port Cask Finish erfreut uns sehr, während Silvi sofort das King Car Logo entdeckt. Im Geschmack muss er sich aber dem zweiten Kandidaten geschlagen geben, da er zu kurz bleibt. Der King Car selber gibt dann auch geschmacklich tolle neue Reiseerlebnisse. Ob wir jemals wieder heil zurückkommen und ob das Unternehmen neben Root Beer und kaltem Kaffee aus dem Kühlregal auch guten Whiskey erzeugen kann, erfahrt ihr in der Folge 68 – Nach Taiwan mit dem King Car. […]

[…] altehrwürdigen Traditionen der Sake-Herstellung und ihrer Anwendung im Herstellungsprozess eines japanischen Whiskys. Unsere Verkostung stellt uns dabei wieder einmal auf die Probe. Werden unsere Sinne vernebelt oder […]

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