Im Leben eines jeden kommt es immer mal wieder vor, dass er die Schulbank drücken muss. Manchmal auch mehrfach hintereinander. Es kann nun mal nicht jedes Fach ein Lieblingsfach sein. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns neben dem Genuss von Whisky auch mit seiner Herkunft. Dabei muss es zwar nicht immer die klassische Schul-Materie sein, doch Geschichte schwingt immer ein klein wenig mit – sehr zur Freude Christians. Und so beschäftigen wir uns heute mit klein Bobo (5) und Jimmy (6), von denen damals vermutlich keiner gedacht hätte, dass sie einmal Master Distiller bei Jack Daniels werden würden. Viel wahrscheinlicher war man zu der Zeit beschäftigt mit Nasenbohren und war sauer auf seinen diebischen Banknachbarn. Auch wenn ein vollständiger Rückblick sehr verlockend erscheint, wollen wir uns lieber mit dem beschäftigen, was die beiden beruflich erreicht haben. Deshalb erfahrt ihr in unserer aktuellen Folge, was ein echter Jack Daniels Whisky aus Tennessee aus der Master Distiller Series ist.
Schaltet deshalb ein und beurteilt selbst, ob sich ein Blick in die Flasche für euch lohnt in Folge 60 – Whiskey Geschichtsstunde: Jack Daniel’s.
Jack Daniels Master Destiller Series Whisky

- sanft und süß
- würzig, nussig, leicht holzig
- etwas Rauch
- Vanille
- Banane
- Eiche
- ein Hauch von Karamell
- langanhaltendes Finish
- gebrannte Eiche
- Getreide

- Holzkohle mit passendem Rauch
- Noten von Eiche
- Vanille
- Banane
- leicht zimtig
- Karamell
- geröstete Nüsse
- langanhaltendes Finish
- mild, aber trocken
- Noten von Vanille und Eiche
Destillerie(n) der Folge im Überblick
Jack Daniel’s
Inhaber
Brown-Forman Corporation
Gründungsdatum
1866
Ø Liter Whisky pro Jahr
Nicht öffentlich bekannt
Master Distiller
- Chris Fletcher (amtierend)
- Jeff Arnett (Vorgänger)
Dauerbrenner (Core Range)
- Jack Daniel’s Old No. 7
- Gentleman Jack
- Single Barrel Select
- Tennessee Honey & Tennessee Fire
Die Geschichte von Jack Daniel’s ist tief in der amerikanischen Tradition verwurzelt und beginnt mit Jasper “Jack” Newton Daniel. Obwohl das genaue Gründungsdatum umstritten ist, wird 1866 als das offizielle Jahr anerkannt, in dem Jack Daniel seine Destillerie in Lynchburg, Tennessee, registrieren ließ. Eine Schlüsselfigur in der Entstehung war Nathan “Nearest” Green, ein versklavter Afroamerikaner, der Jack die Kunst der Destillation beibrachte und heute als erster afroamerikanischer Master Distiller in den USA anerkannt ist. Nach Jacks Tod im Jahr 1911 übernahm sein Neffe Lem Motlow die Destillerie und führte sie durch die schwierigen Jahre der Prohibition. Nach deren Ende wurde die Produktion wieder aufgenommen und Jack Daniel’s wuchs stetig zu der globalen Ikone, die sie heute ist.
Das, was Jack Daniel’s von Bourbon unterscheidet und als Tennessee Whiskey klassifiziert, ist der “Lincoln County Process”. Nach der Destillation wird der Rohbrand tropfenweise durch eine drei Meter dicke Schicht aus Holzkohle gefiltert, die vor Ort aus Zuckerahornbäumen hergestellt wird. Dieser als “Charcoal Mellowing” bekannte Prozess macht den Whiskey außergewöhnlich weich und verleiht ihm sein charakteristisches, leicht süßliches Aroma. Die Maische für Jack Daniel’s besteht aus 80 % Mais, 12 % gemälzter Gerste und 8 % Roggen. Zudem wird eisenfreies Quellwasser aus einer Höhle auf dem Destilleriegelände verwendet, was eine gleichbleibend hohe Qualität des Endprodukts sichert.
Jack Daniel’s ist weit mehr als nur ein Whiskey; es ist ein globales Phänomen und eine amerikanische Ikone. Mit seiner unverkennbaren quadratischen Flasche und dem schwarzen Etikett ist es eine der meistverkauften und wiedererkennbarsten Spirituosenmarken der Welt. Die Marke hat eine tiefe Verbindung zur Musik- und Popkultur, insbesondere zum Rock ‘n’ Roll, und wurde von unzähligen Musikern und Prominenten favorisiert. Trotz seiner Größe bleibt die Destillerie ihrem Erbe in Lynchburg treu, das ironischerweise in einem “dry county” liegt, in dem der Verkauf von Alkohol bis heute stark eingeschränkt ist. Jack Daniel’s hat im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Goldmedaillen bei internationalen Wettbewerben gewonnen, was seinen Status als qualitativ hochwertiger und weltweit geschätzter Whiskey unterstreicht.